Wir haben in den vorigen Unterkapiteln bereits gesehen, was im Team, in der ChefInnen-Etage oder in der Welt so passiert, was einen Einfluss auf das Team hat:
Überlastung
neue Führung
Home-Office
Neue Produkte und Strategien
Nachhaltigkeit
etc. pp
Man kann das gut auf einem Zeitstrahl abbilden, um sich und dem Team bewusst zu machen, dass Veränderung etwas ganz Normales ist, und man "nur" lernen muss, damit bestmöglich umzugehen.
Gehen wir die Phasen und die organisatorischen Veränderungsinhalte mal durch:
Wird ein neues Team gegründet, sollte zunächst der Purpose – also der Zweck und das Ziel des Teams – klar definiert werden. Darauf aufbauend lassen sich die erforderlichen Rollen und Kompetenzen sowie der notwendige Aufwand in Stunden oder Personentagen bestimmen. Dann muss man die Leute finden, die definierte Arbeit verteilen und dies regelmäßig optimieren. Das besondere hier: Die Leuten haben so noch nie zusammengearbeitet. Das ist eine große Chance, von Anfang an alles besser zu machen, birgt aber auch die Gefahr, dass man sich erst besser kennenlernen muss, bevor alles reibungslos läuft.
Wenn es beim Team gut läuft, wird es bald in eine Phase des Wachstums eintreten, also neue KollegInnen im Team begrüßen. Zum Beispiel, weil man mehr von derselben Arbeit hat, die auf mehr Köpfe verteilt werden muss, oder weil man neue Aufgaben integriert, für deren Umsetzung man neue Skills und Rollen benötigt, die die existierenden Team Mitglieder nicht (mehr) übernehmen können.
In der aktuellen (2025) wirtschaftlichen Lage kommt es leider häufig vor, dass Teams sich verkleinern müssen. Dann muss die Arbeit, die diese Kollegen erledigt haben, entweder neu verteilt oder de-priorisiert werden. Und wenn jemand anderes diese Arbeit übernimmt, muss die Person ja auch wieder was anderes abgeben. Das ist eine Phase der Priorisierung. Welche Themen müssen trotz der geringeren Anzahl an zur Verfügung stehender Stunden erledigt werden, und was kann man mal liegen lassen bis auf Weiteres?
Eine neue Führungskraft kommt meistens nicht ohne Grund. Die Wahrscheinlichkeit, dass der oder die Neue etwas anders machen soll oder wird ist gross. Und "anders machen" muss sich in den Skills, Rollen, Teams, Themen und Verantwortlichkeiten ausdrücken, um dem Team zu helfen von A (heute) nach B (neu) zu kommen.
Dasselbe gilt für eine neue Strategie der Geschäftsleitung. Im Normalfall wird es die Führungskraft sein, deren Aufgabe es nun ist, diese neue Strategie für das eigene Team zu übersetzen, und dass tut man am besten, in dem man die neue Strategie und Skills, Rollen, Themen, Teams un Verantwortlichkeiten runterbricht und mit dem im Team schon existierenden in Einklang bringt.
Merger heisst, dass 2 Team zusammengelegt werden. Jetzt muss man Rollen des Teams A und die Rollen des Teams B übereinander legen und herausfinden, was doppelt gemoppelt ist und was neu sortiert werden muss.
Eine große Corporate Reorganisation ist meistens eine Kombination aus all den oben genannten Punkten. Es wird neue Teams geben, andere werden zusammengelegt, viele neue ChefInnen und Strategien.