Wir haben eine Zeit hinter uns, in der viele Unternehmen große Re-Strukturierungen hinter sich haben und davon ausgegangen sind, dass sie mittlerweile wieder in ruhigerem Fahrwasser hätten ankommen müssen. Das ist aber nicht so. Der "Change" ist gekommen, um zu bleiben. Es gibt also in allen möglichen Unternehmensbereichen ein Programm nach dem anderen, um sich den verändernden ökonomischen, ökologischen und anderen Rahmenbedingungen anzupassen.
Meiner Meinung nach steckt die Lösung nicht in Change-Programmen mit einem Anfang und einem Ende, sondern in Teams, die lernen, Veränderung in ihren Alltag zu integrieren, Veränderung zum Teil ihrer Arbeit zu machen, und sich so ganz natürlich weiterentwickeln, nie stehenbleiben. Damit werden sie unglaublich "resilient", denn es kann quasi nichts mehr passieren, dass sie komplett umhaut.
Die Angst vor der Veränderung ist der Sicherheit, damit umgehen zu können, gewichen.
Fangen wir mal unten an.
Die meisten Teams haben mit ihrem "Tagesgeschäft" (ein komisches Wort, dass wir eigentlich versuchen sollten zu vermeiden, weil es sich darum drückt genau zu beschreiben, was man tut) schon mehr als genug zu tun. Oder wann hast Du das letzte Mal ein Team gesehen, das sich langweilt?
Je nach wirtschaftlicher Lage des Unternehmens muss das Team sich damit zurechtfinden, dass dauernd neue Leute dazukommen, oder dass immer mal wieder jemand gehen muss, die Arbeit aber nicht weniger wird.
Das Thema "Home Office" hat viele Teams vor die Herausforderung gestellt, ohne feste Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten zurecht zu kommen und so gelernt, wie wichtig es ist, immer 100% Klarheit darüber zu haben, wer was macht und was von wem erwartet wird.
Und dann gibt es natürlich immer mal wieder eine/n neue/n Chef/in, der/die eine eigene Duftmarke setzen will und den gewohnten Gang der Dinge umschmeisst.
Langweilig wird es auf der Team-Ebene also schonmal nicht, aber da kommen ja noch 2 ;)
Auf Unternehmens-Level passiert auch viel. Denn die oberen Damen und Herren haben auch verstanden, dass die Welt sich verändert und von ihnen und ihrer Firma viel Änderung abverlangt wird. Also wird hier so einiges initiiert. Zum Beispiel:
Neue Operating Modelle: Man entscheidet sich - z.B. wie Bayer in Berlin - zwei Hierarchieebenen aus der Organisation zu streichen, um agiler zu werden. Oder wie bei Beiersdorf: die verschiedenen Business Units stärker vernetzen – mit spürbaren Auswirkungen auf jedes einzelne Team im Unternehmen.
Bessere Produkte: Damit es dem Unternehmen langfristig gut geht und man der Konkurrenz wieder einen Schritt voraus ist, werden alte Produkte verbessert. Die Teams, die für diese verantwortlich sind, müssen ihre Arbeitsweisen anpassen.
Customer Centricity: Eine wichtige Erkenntnis ist, dass ein Unternehmen erfolgreicher ist, wenn es sich an den Bedürfnissen der Kunden orientiert. Den Kunden in den Mittelpunkt aller Aktivitäten zu stellen, ist manchmal aber gar nicht so einfach oder kam bisher einfach nicht in den Sinn. Viele Unternehmen führen dies (oder eine andere Strategie) jetzt vermehrt unternehmensweit ein - was natürlich eine Auswirkung auf die Arbeitsweise aller Teams hat.
Merger & Acquisitions: Unternehmen schliessen sich mit anderen Unternehmen zusammen, kaufen diese auf oder werden selbst aufgekauft. Teams müssen verschmelzen oder eng zusammenarbeiten, andere werden aufgelöst oder müssen neu für ihre Existenzberechtigung kämpfen.
Task Forces: Ein guter erster Schritt, um sich einem neuen Thema (KI, Nachhaltigkeit, Effizienz-Probleme, etc.) zu nähern, ist die Gründung einer Task Force. Da kommen dann X Leute aus unterschiedlichen Abteilungen zusammen und bekommen eine/n Leader, der/die herausfinden muss, wer das alles ist, und die gemeinsam entscheiden müssen, wie sie ihren Purpose (den sie hoffentlich mit auf den Weg gegeben bekommen haben) erreichen können. Besonderheit: Die Kolleg/innen stehen nicht 100% zur Verfügung, weil sie ja woanders "zuhause" sind.
Aber auch das ist noch nicht alles ... Denn es gibt ja noch:
Also ich will jetzt nicht zu weit abdriften, ... aber da draussen passieren ja Dinge, die sich das Unternehmen auch nicht ausgesucht hat und an denen man sich abarbeiten muss. Oder will. Oder soll. Alles was ich jetzt schreibe, ist in fünf Minuten schon wieder überholt, aber nur, damit Ihr eine Idee davon bekommt, was ich meine:
KI
Diversity ("DEI")
Kriege
Nachhaltigkeits-Vorschriften
weltpolitische Verschiebungen
Forschungs-Erkenntnisse
etc. pp
Welche eigenen Erfahrungen hast Du gemacht? Entweder in einem Team, in dem Du selbst mal gearbeitet hast, oder was Du in den Unternehmen, für die Du arbeitest, beobachten konntest?
Wenn Dir kein eigenes Beispiel einfällt, hat Dir vielleicht ein/e Freund/in was von deren Arbeitgeber/in erzählt oder hast Du gerade was in der Presse gelesen?
Youtube/ "Business Spagat": https://youtu.be/N_7dsVf8BdI
Youtube/ "Constant Change": https://youtu.be/jR2CCBlqMto
Youtube/ "Conversation: Neue Orga ausrollen": https://youtu.be/LUiZxO8bc0g
Blog/ "Zwischen Tagesgeschäft und Innovation": https://teamdecoder.tawk.help/article/zwischen-tagesgesch%C3%A4ft-und-innovation
Blog/ "Kapazitäten freisetzen für das was wirklich zählt: https://teamdecoder.tawk.help/article/unlocking-capacity-how-to-make-more-time-for-what-will-matter
Blog/ "De we really need another level in the hierarchy?": https://teamdecoder.tawk.help/article/do-we-really-need-another-level-in-the-hierarchy